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Blick hinter die Kulissen: Der Aufwand für gutes Trinkwasser ist beträchtlich

Wie bedeutsam sauberes Trinkwasser für die Menschheit ist, haben die Vereinten Nationen dadurch hervorgehoben, dass sie 1993 den 22. März zum Weltwassertag erklärten. Hanau gut mit dem Lebensmittel Nummer Eins zu versorgen, obliegt den Stadtwerken, genauer gesagt ihrer achtköpfigen Abteilung Wassergewinnung. Geschäftsführer Steffen Maiwald hebt hervor: „Diese Aufgabe gehört zur kommunalen Daseinsvorsorge, wir erledigen sie mit hoher Qualität.“ Welchen Aufwandes das bedarf, zeigt ein Blick hinter die Kulissen zusammen mit Wassermeister Benno Hofmann.

Sechs Wasserwerke, 79 Brunnen, rund 150 Vorfeld-Messstellen
Die Stadtwerke betreiben in freier Natur 79 Brunnen, um Trinkwasser zu fördern. Allein diese Zahl lässt einen ersten Eindruck zu, wie intensiv der Inspektionsaufwand ist. Drei Anlagentechniker der Stadtwerke gehen die Brunnen im Stadtgebiet regelmäßig ab, unterstützt von einem Wartungstrupp.
Sie nehmen rund 150 sogenannte Vorfeld-Messstellen in Augenschein, um zu sehen, ob der Grundwasserstand dort noch hoch genug ist. Hofmann erläutert das näher: „Wir dürfen die Brunnen nicht leer saugen.“ Ist bei einem die Sauggrenze erreicht, kann ein anderer einspringen, denn an Grundwasser mangelt es den Stadtwerken in Hanau nicht.

Bei den Kontrollgängen achten die Fachleute – auch in den sechs Wasserwerken – darauf, dass die Bauwerke intakt sind. Wichtig ist der Blick auf das Freigelände. Denn jeder illegal abgelagerte Müll kann womöglich das dort geförderte Wasser verschmutzen und damit Verbraucher gefährden. Finden sie beispielsweise heimlich abgestellte, ausrangierte Kühlschränke, schalten die Stadtwerker die städtische Ordnungsbehörde ein, die den Unrat entsorgt. Seltener als das Müll-Problem kommen unangemeldete Bauarbeiten in Trinkwasser-Schutzgebieten vor.

Der Wartungstrupp reinigt einmal im Jahr Behälter von innen, nachdem das Trinkwasser abgelassen wurde. Er setzt defekte Pumpen instand. Wie viel hierbei Erfahrung zählt, schildert Anlagen-Techniker Jochen Häfner: „Das höre ich schon beim Reinkommen am Klang der Pumpe, wenn mit der etwas nicht stimmt.“ Was umso erstaunlicher ist, da mehrere Pumpen gleichzeitig arbeiten.

Im Wasserwerk selbst zeigt der Blick auf die Kontrollwand, was die Anlagentechniker stets im Blick behalten müssen: Im Display ist die Fördermenge jedes angeschlossenen Brunnens zu sehen. Leuchten zeigen an, ob die Pumpen im Betrieb sind oder gerade nicht benötigt werden, um genug Wasser ins Netz zu bringen. Welche Absatzmengen erforderlich sind, das steuern Computerprogramme zentral.

Die Daten von der Kontrollwand sind wichtig für das tägliche Protokoll, das Jochen Häfner anfertigen muss. Er arbeitet im Wasserwerk Leipziger Straße, einem von sechs der Stadtwerke.

Das Tagesprotokoll weist weitere von der Messtafel ablesbare Werte aus wie unter anderem für den Netzdruck, den Chlorgehalt sowie den ph-Wert des Wassers. Verzeichnet ist darüber hinaus, wie lange die Pumpen in Betrieb sind. Damit lassen sich auf den ersten Blick Plausibilitätsprüfungen anstellen, wenn beispielsweise eine nur als stand-by vorgesehene Pumpe plötzlich viel zu lange im Einsatz ist oder eine Hauptpumpe zu kurz. Solche Informationen sind natürlich notwendig, wenn sich – was selten vorkommt – Komplikationen bei der Förderung ergeben.

Einmal im Jahr kommt das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises und prüft den Betrieb jedes Wasserwerks auf Herz und Nieren. „Die schauen in jedes Mauseloch“, beschreib Wassermeister Hofmann den dabei betriebenen Aufwand.

Die Aufgaben der Anlagentechniker gehen über die Dokumentation der in der Wartungszentrale eingehenden Parameter für die Wasserqualität hinaus. So halten sie Analysegeräte instand und reinigen in regelmäßigen Abständen die Anlagen für die Fällung von Eisen und Mangan, die so dosiert werden müssen, dass sie im Trinkwasser der Gesundheit nicht schaden. Verschiedene Belüftungsanlagen und Filter sind regelmäßig zu reinigen.

Und nicht zuletzt sind ständig Wasserproben zu nehmen, wie es die Trinkwasser-Verordnung vorschreibt. Das gilt vom Brunnen bis zu verschiedenen Messstellen im Trinkwassernetz. Mehrere hundert Probereihen sind übers Jahr zu entnehmen, ein externes Labor analysiert sie und das Gesundheitsamt überwacht alles. Bei einer dieser Probereihen geht es beispielsweise darum zu überprüfen, dass 23 Pestizide oberhalb der festgelegten Grenzwerte nicht vorkommen. Ähnlich gilt das für den Ausschluss von Nitrat und Medikamenten im Trinkwasser.

Zusätzliche Aufgaben, die Anlagentechniker früher ebenfalls zu erledigen hatten, werden heute zwar durch automatische Steuerungen übernommen. „Aber die langjährige Erfahrung, wie auf die verschiedene Beschaffenheit des Grundwassers zu reagieren ist und wie die Aufbereitung einzustellen ist, das können Computer nicht ersetzen“, betont Hofmann.

Dass solcher großer Aufwand lohnt, misst Stadtwerke-Geschäftsführer Maiwald am Kundenbarometer, das Branchenverbände regelmäßig liefern: „Dabei stellen mehr als zwei Drittel der Befragten ihrem Wasserversorger hohe und höchste Noten für die erbrachten Leistungen aus.“ Das bestätige auch die Auszeichnung der Stadtwerke Hanau als Top-Lokalversorger für Trinkwasser, die dem Unternehmen durch das Energieverbraucher-Portal im Februar verliehen wurde.

Pressekontakt

Katrin Lotz
katrin.lotz@stadtwerke-hanau.de