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Mit neuem Tiefbrunnen wappnen sich Stadtwerke für Trinkwasserverbrauch einer Großstadt

Die Stadtwerke Hanau haben im Wasserwerk IV (Großkrotzenburg) einen neuen Tiefbrunnen offiziell in Betrieb genommen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Maiwald bezeichneten ihn als Bau, der ein ganzes Jahrhundert lang die Trinkwasser-Versorgung sichern helfe. Es handelt sich um den ersten gebohrten Brunnen der Stadtwerke seit 40 Jahren. Rund 800.000 Euro haben sie im Wald nahe dem Franziskaner-Gymnasium investiert. Der Tiefbrunnen ersetzt drei alte Flachbrunnen. Er ermöglicht es den Stadtwerken zusätzliches Trinkwasser zu fördern – mehr sogar als zunächst angenommen, sagte Dr. Dirk Drescher, Bereichsleiter Betrieb bei den Stadtwerken, bei der Inbetriebnahme.

Kaminsky: Wasserversorgung bedarf strategischen Vorausdenkens

Oberbürgermeister Kaminsky betonte, die Bevölkerung solle sich bewusst sein, dass die Wasserversorgung „nicht Ergebnis von Glück oder Zufall ist“. Vielmehr stecke dahinter „solide Arbeit und strategisches Vorausdenken über Jahrzehnte“, denn Wasser komme nicht einfach aus dem Hahn und stehe beliebig zur Verfügung. Für diesen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge dankte er den Stadtwerken. Der Staat habe diese Verantwortung mit Hilfe seiner Kommunen zu übernehmen. Die Wasserversorgung dürfe nicht irgendwelchen Marktkräften überlassen werden, denn dabei würde das Gewinnstreben privater Shareholder im Mittelpunkt stehen. Hingegen dienten die Erträge der Stadtwerke stets dazu, gleichzeitig auch den verlustreichen Stadtbusverkehr und die Bäder in der Brüder-Grimm-Stadt zu stützen.

Kaminsky lobte die herausragende Qualität des Hanauer Trinkwassers und lobte die Stadtwerke für ihren Einsatz der Trinkwasser-Theke bei großen Veranstaltungen. Damit werde verdeutlicht, wie sich mit Wasser aus dem Hahn an Stelle von Mineralwasser Geld sparen und der Umwelt dienen lasse dank weniger Transportaufwand und weniger Plastikflaschen.

Geschäftsführer Maiwald meinte, mit dem neuen Tiefbrunnen sicherten die Stadtwerke Quantität und Qualität des Hanauer Trinkwassers. Das Bauwerk „bringt uns ein Stück in die Zukunft“, fügte er wörtlich hinzu. Das helfe, den steigenden Wasserbedarf der künftigen Großstadt Hanau zuverlässig zu decken.

Aus Sicht von Bereichsleiter Dr. Drescher trägt das vom neuen Tiefbrunnen aus tieferen Schichten geförderte Grundwasser zu einer „Komfortverbesserung“ bei. Denn es sei weicher als das oberflächennahe Grundwasser, mit dem es die Stadtwerke mischen.

Der Brunnen ragt bis 142 Meter in die Tiefe. Er vermag bis zu 500.000 Kubikmeter Wasser im Jahr zu fördern. Drescher sagte weiter, dass die Bohrungen problemlos verliefen, was bei solchen Projekten nicht selbstverständlich sei, denn Gesteinsschichten, das Abdriften des Bohrers und das Ziehen der Bohrkerne seien nicht ohne Risiko. Eine gute Vorbereitung, genaue Planung, die langjährige Erfahrung des beauftragten Bohrunternehmens und die eingesetzte Bohrtechnik seien wichtige Voraussetzungen zum Gelingen gewesen.


Wegen der Lage im Wasserschutzgebiet kam nur ein Trockenbohrverfahren in Frage. Gebohrt wurde von 2013 bis 2015. Die Inbetriebnahme erst in diesem Jahr hängt mit aufwendigen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren zusammen; diese zogen sich insgesamt über sieben Jahre.

Der neue Tiefbrunnen kommt im Übrigen auch dem Umweltschutz zugute. So gelangen durch Starkregen oder sonstige Bodeneinträge Schadstoffe zuerst in die oberen Grundwasserleiter. Das ist bei drei nicht mehr benötigten Flachbrunnen nun nicht mehr der Fall. Wären sie in Betrieb geblieben, wäre eine aufwendigere Wasseraufbereitung notwendig geworden. Durch ein großes Netz von Grundwasser-Messstellen ist sichergestellt, dass sich die Entnahme des Grundwassers nicht negativ auf Tier- und Pflanzenwelt auswirkt. Schließlich kommt mit dem Tiefbrunnen auch eine moderne Pumpe zum Einsatz, die Energie einsparen hilft.

Pressekontakt

Katrin Lotz
katrin.lotz@stadtwerke-hanau.de